Viral Marketing

Diplomarbeit Viral Marketing – Epidemien im Internet: Theorie & Praxis

Die wohl subtilste Form des Marketing ist die, die irritiert und amüsiert, ohne dass der Konsument überhaupt weiß, wer hier Werbung für was betreibt. Verbreitet der Konsument sein interaktives Erlebnis via Mundpropaganda, ist er von einer viralen Werbebotschaft infiziert worden. Viral Marketing beruht auf der Kunst den Konsumenten von der Werbung zu begeistern, ohne das dieser merkt wie er davon eingenommen wird und sich sogar in den Dienst des Werbetreibenden stellt. Laut Martin Oetting, sollte dies auch das erklärte Ziel des Viral Marketing sein. Konsumenten müssen stimuliert werden Sachen im Stile der Mund-zu-Mund-Propaganda einander zu vermarkten.

Die Chancen hierfür stehen gut, denn die Konsumenten können der Ansteckungsgefahr durch virale Kampagnen kaum entgehen, da ihnen diese im realen Leben ebenso wie in den Weiten des Internets begegnen. Vor allem das Internet hat sich erfolgreich als Konkurrenz zu den klassischen Massenmedien etabliert und verändert dadurch die Denk- und Handlungsweisen der Konsumenten. Persönliche Kontakte werden über soziale Netzwerke gepflegt, Empfehlungen via E-Mail ausgesprochen und interessante Informationen selbständig veröffentlicht. Die Social Software im Web 2.0 ermöglicht es die Wirkung der Mundpropaganda noch zu verstärken. Dadurch werden virale Kampagnen nicht nur einfach am Kunden betrieben, sondern interaktiv durch ihn mitgestaltet.

Viral Marketing kann deshalb effizienter und effektiver sein als das klassische Marketing, allerdings muss der Werbetreibende damit richtig umzugehen wissen. Diese Arbeit hat gezeigt, dass Viral Marketing für viele realisierbar, aber nur für wenige wirklich gewinnbringend ist. Dies liegt zum einen an der mangelnden Erfahrung und zum anderen an dem hohen kreativen Anspruch. Dennoch besteht größeres Interesse denn je, denn Viral Marketing schont das Budget und beschreitet neue Wege bei der Kommunikation mit dem Kunden.

Viral Marketing unterscheidet sich vor allem von den klassischen Werbeformen hinsichtlich der Marketingkommunikation. Viral Marketing betreibt aktive Mehrwegkommunikation und ersetzt damit die althergebrachte passive Einwegkommunikation des klassischen Marketing. Der Unterschied kann auch wie folgt umschrieben werden: Klassisches Marketing ist ein Monolog – Viral Marketing hingegen ein Dialog, welcher durch und mit dem Konsumenten geführt wird.

Was genau einen Konsumenten dazu bringt, eine Information weiterzuleiten oder aktiv zu verbreiten, kann jedoch nicht definiert werden – dafür ist der Mensch wohl auch einfach ein bisschen zu individuell. Daher bleibt es dem Autor auch verwehrt eine virale Erfolgformel zu formulieren. Abschließend kann festgestellt werden, dass Viral Marketing den gängigen Marketingmustern widerspricht, da die werbende Botschaft im Subtext mitschwingt.